Resch die Frage ist aus meiner Sicht aber auch, wie resilient kann ich als Trainer auftreten, ohne dadurch meine Autorität gegenüber einer Gruppe großer Egos zu verlieren. Da musst du fachlich schon wirklich über jeden Zweifel erhaben sein und das tun naturgemäß die wenigsten, nur die absolute Weltspitze.
Gerhard Struber | beurlaubt
Auf jeden Fall die richtige Entscheidung und mit Cinel sicher auch die bestmögliche Lösung für das Meisterschaftsfinish.
Diese Saison war/ist halt auch wirklich ein Zusammentreten mehrerer negativer Faktoren, die aber auch nicht allesamt aus dem Nichts / überraschend kommen.
Den Trainer unmittelbar vor Saisonbeginn zu verlieren und kurz darauf auch noch den langjährigen Sportdirektor abgeben zu müssen, ist für keinen Verein dieser Welt einfach zu verkraften. Insofern muss man hier Seonbuchner auch ein wenig in Schutz nehmen, dass er mit Struber so lange zugewartet hat. Ihn von der Winterpause rauszuwerfen und ihm nicht einmal eine einzige Vorbereitung zu gönnen, wäre alles andere als fair gewesen, noch dazu, wo die Ergebnisse bis dahin halbwegs gepasst haben (ausgenommen, dass man international nicht überwintert hat). Direkt nach der Winterpause war es (wenn auch nur ergebnistechnisch) ja auch noch akzeptabel.
Aber unsere Probleme diese Saison liegen mit Sicherheit nicht nur an einem Trainer, der, wie jetzt wohl wirklich alle gesehen haben, dieser Position nicht gewachsen war, und an einem neuen Sportdirektor, der (noch) nicht die Fähigkeiten seines Vorgängers hat: Die spielerische Schonkost mit Abwärtstrend durchleben wir ja schon seit Jaissles zweiter Saison. Die Gründe wohl vielfältig, einer davon wohl auch - wie bereits viele hier bemerkt haben - dass (zu) viele junge Spieler Salzburg nur als stepping stone sehen (was ja prinzipiell in Ordnung wäre), aber sich dabei schon viel weiter sehen, als sie es eigentlich sind.
Kurzfristig hoffe ich natürlich, dass es Cinel noch gelingen wird, in diesen letzten 6 Spielen das Ruder rumzureißen. Einerseits aus emotionalen Gründen, andererseits wäre es natürlich extrem schade, wenn man die letzte CL-Fixquali in den kommenden Jahren verabsäumt. Aber vielmehr hoffe ich, dass man langfristig die richtigen Schlüsse aus dieser und der letzten Saison zieht und Salzburg nicht mehr als Selbstläufer wahrnimmt.
AlexRodriguez doch, kam vom Sebastian Viehauser
Herbert-Ayahuaska Die Stichprobe heute ist zugegebenermaßen klein, spricht aber nicht für ihn.
Warum genau nochmal sind wir jetzt böse auf den? Ich dürfte das überhört haben.
PatientZero Außerdem kommt mir Struber extrem resilient vor, der glaubt ja anscheinend wirklich, dass es immer an den anderen liegt und nicht an ihm.
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PatientZero er hat Reiter gefragt ob Struber nicht das Bauernopfer des offensichtlich viel zu schwachen Kaders bzw. der überzogenen Erwartungshaltung sei.
Herbert-Ayahuaska Er darf in Zukunft gern beweisen, dass er mehr draufhat.
Nachdem er 65 ist, hat er das die letzten Jahre schon zur Genüge bewiesen.
HunglikeHodor OK, das habe ich sogar gehört und verstehe die Aufregung noch weniger.
PatientZero na dann, jeder interpretiert deppate Fragen offensichtlich anders.
salzmann Wofür ? Dass es keinerlei taktische und spielerische Entwicklungen zu sehen gab? Für die investierte Summe in den Talentepool keine Wertsteigerung zu erkennen ist? Kein Titel gewonnen wurde? Wir international immer weniger wettbewerbsfähig waren? Es kaum mehr Begeisterung ausgelöst hat der Mannschaft zuzusehen? Was davon hätte nicht mit dem Trainer zu tun?
mich hat eher der Hinweis auf diese unwissenden und gemeinen Kritiker aus den bösen sozialen Medien gewundert/gestört.
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PatientZero
Liegt aber auch daran, dass man immer noch zu sehr am “autoritären” Trainerbild hängt. Wenn ich eine gemeinsame Analyse, Reflektion als Mannschaftritual habe, wird man es nicht dem Trainer als Schwäche auslegen. Man muss aber schon die Eier haben um so etwas durchzuziehen.
tommtomm Nachdem er 65 ist, hat er das die letzten Jahre schon zur Genüge bewiesen.
Du selbst weißt am besten, dass das Leben da erst beginnt
GehtdiNixau Reiter kennt da jedenfalls nichts. Hat ja auch beim Freund-Abgang gesagt, dass es hin und wieder zu ordentlichen Meinungsdifferenzen gekommen ist und man sich anschließend im Büro lieber aus dem Weg gegangen ist.
Resch
Die Wahrheit ist:
Als Trainer hast du gewisse Vorstellungen, die dich dann ja auch “ausmachen”. Das Entscheidende ist, auf die Mannschaft zu reagieren und flexibel zu sein, weil auch die Mannschaft nicht immer das Gleiche braucht. Die besten Trainer (Pep, Klopp, Ancelotti, etc.) haben ihre Mannschaften mit all ihren “Auswüchsen” größtenteils im Griff, auch wenn das bedeutet, dass sie manchmal von ihren eigenen Vorstellungen abweichen müssen.
Es gibt genügend Beispiele, wo du als Trainer auch im Erfolg nicht beschreiben kannst, warum es gerade läuft bzw. kommt es oft vor, dass du alles gleich machst wie zu Erfolgszeiten, es läuft aber plötzlich nicht mehr. Das ist in meinen Augen kein “Fehler-Analyse-Problem” des Trainers, sondern ein “Nicht-Reagieren” auf das, was die Mannschaft aktuell braucht. Genau deshalb gibt es ja auch des Öfteren diese “Trainereffekte”, weil ein anderer Coach einen völlig anderen, vor allem objektiven Zugang hat (hatte zB auch Struber mit Ulmer auf rechts gg Sturm, usw.).
Klopp hat mit Liverpool in den letzten Wochen sehr viel gewonnen und plötzlich 2 Spiele “verhaut”. Schlimm ist es erst, wenn du die Mannschaft “verlierst” und das passiert über einen längeren Zeitraum, wenn du nicht auf sie eingehst. Es gibt Trainer, die funktionieren bei einem Team überhaupt nicht, mit der gleichen Herangehensweise bei einem anderen Team aber schon. Ein “Fehler” beim einen Team kann ein “positiv entscheidender Moment” bei einem anderen Team sein. Mir wird im Fußball oft zu viel analysiert und zu oft vergessen, dass es einfach sehr viele Faktoren gibt, die man nicht beeinflussen kann; nicht einmal der beste Trainer der Welt.
War das nicht erst mit 66 ?