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Eine Strafe wird’s geben“, nickt Steffen Hofmann resignierend. Hinter Rapids Geschäftsführer liegt eine schlaflose Nacht: „Mir geht das richtig zu Herzen.“ Er stellte sich nach dem 1:2 auch den TV-Interviews, fand nicht nur glückliche Worte. Etwa, dass „es kein Rapid-Problem ist, überall in Europa passiert“. Das stimmt, es ist ein gesellschaftliches Problem. Und dennoch „darf“ er das nicht sagen. „Das kann ich mir sparen. Auch wenn es zwei Seiten gibt, es gibt keine Rechtfertigung für Gewalt“, sagt er am Montag zur „Krone“. „Jetzt bin ich der Depp, der den Kopf hinhält. Aber man muss verstehen, in was für einer emotionalen Lage man da ist.
Wäre ich nicht dort gewesen, hätte es wohl kein Spiel geben“, glaubt Hofmann. Seit zwei Jahren ist der einstige „Fußball-Gott“ Rapids Geschäftsführer, sein Job soll(te) es nicht sein, auf dem Rasen (oder der Tribüne) Ausschreitungen zu verhindern. Er versuchte es bei den letzten zwei Derbys in Hütteldorf dennoch. Im September vergeblich. Danach gab es aber „nur“ für fünf Rapidler Stadionverbote. „Klingt wenig“, gibt der dreifache Familienvater zu: „Aber 95 Prozent waren maskiert, nicht zu identifizieren. Was sollen wir tun? Auf Verdacht kann niemand belangt werden. Um es klar zu stellen: Ich beschütze den Verein, aber nicht einzelne Fans
Und auch den Vorwurf, bei Rapid kenne man doch seine Chaoten, schmettert Hofmann ab: „Ich kenne die Capos der Fanklubs, aber nicht jeden einzelnen Fan.“ Da müsste der Block West seine schwarzen Schafe selbst ausliefern. Daher ist Grün-Weiß auf die Hilfe der (Fan)-Polizisten angewiesen
Aber es braucht größere Abschreckungen als Stadionverbote - die Justiz ist gefordert. Nur mit einem Dialog wird das Problem nie gelöst. Nicht vom Klub. Nicht von Hofmann, der zugibt: „Langsam macht auch mir Rapid keinen Spaß mehr.“ Vielleicht verstehen die „Fans“ diese Botschaft: Rapids Fußball-Gott scheint mit seinem Latein am Ende!